Wie jedes Jahr, nicht genug Zeit um einen Urlaub zu verbringen, entschlossen wir uns nach langer Planung die kostengünstigste und zeitsparendste Variante zu nehmen - den Transport mit Kleinbussen. Um die sechs Vespas nach Orte zu bringen, war es notwendig, die Roller auf zwei Transporter aufzuteilen, welche wir kostengünstig von der Firma ISS Airest geliehen bekamen.

Der erste Transporter mit Martin St., Peter und Richi legte am Vormittag des 1. Sept. von Wien ab, um über Slowenien (dort soll es um diese Jahreszeit ja besonders schön sein) und Triest am Abend in Marano Lagunare das Tagesziel zu erreichen. Der zweite Transporter mit Martin W. und Wolfgang verließ am Nachmittag Wien um kurz vor der italienischen Grenze unseren sechsten Mann, Daniel, aufzunehmen. Daniel fuhr mit der Vespa von Salzburg nach Arnoldstein und wollte das mit dem Spritverbrauch seiner GT ganz genau wissen. Das Ergebnis erheiterte allerdings nicht ihn, sondern alle anderen, er blieb nämlich ca. 10 km vor Arnoldstein mit leerem Tank liegen. Da Martin W. und Wolfgang zu diesem Zeitpunkt gerade einmal Graz passiert hatten, musste Daniel noch 1,1/2 Stunden am Pannenstreifen auf die beiden warten. Als sie endlich bei ihm waren, luden sie Daniel und seine GT in den Bus und fuhren weiter zum vereinbarten Treffpunkt nach Marano Lagunare. Dort angekommen schlugen sich alle sechs VCWler erstmals so richtig die Bäuche (erstklassiges viergängiges Abendessen) voll und brachten einen Toast auf unseren Unterstützer, die Fa. Faber, aus.

Den nächsten Tag verbrachten wir auf der Autobahn am Weg nach Orte, wo wir gegen 15.00 Uhr ankamen und unser Apartment bezogen. Nach längeren Diskussionen mit dem Vermieter genossen wir den riesigen Pool am "Bauernhof" und ließen den Tag wieder einmal bei einem deftigen Abendessen und ein paar guten Karaffen Vino de la Casa ausklingen.

Der dritten Tag unserer Reise brachte uns auf unseren Vespas ins nahe gelegenen Rom (wobei anzumerken ist, daß es ohne "Herumschrauben" anscheinend nicht geht - Totmannschalter im Lenkerkopf von Wolfgangs GT war festzuschrauben). Da der Papst gerade nicht in Rom war, folgten wir ihm via Via Appia zu seinem Sommersitz nach Castel Gandolfo am Albaner See etwas südlich von Rom. Von dort starteten wir die Rückreise nach Orte, welche sich aufgrund einer italienischen Straßenkarte zu einer nächtlichen Orientierungsfahrt (was stimmt?! - die Straßenkarte oder die Wegweiser?) durch die Provinz Lazio entpuppte. Kurz vor 20:00 Uhr fielen wir in einem Supermarkt ein und sicherten uns unser Abendessen. Gegen 22 Uhr endlich im Apartment angekommen, dinierten wir bei italienischen Köstlichkeiten und ausreichend Vino bis in die Nacht auf unserer Terrasse.

Am nächsten Tag begann nun die Raid, wo wir alte Bekannte aus Italien und Deutschland trafen. Die Streckenführung, Organisation und Verpflegung auf den Zwischenetappen war in der gewohnt aufwendigen Qualität des Vespaclub Viterbo. Des Abends nahmen wir an der traditionellen Galaveranstaltung der FIV teil, wo wieder einmal zwei Dinge im Mittelpunkt standen, langwierige Reden und vor allem Essen.

Der fünften Tag unserer Reise und gleichzeitig zweite Wettkampftag der Raid führte uns wieder durch Lazio. Im Anschluss an den Wettkampf fand die Preisverleihung bei einem Mittagessen im Ritterstil statt. Wir errangen sensationeller Weise einen Pokal für den zweiten Platz in der Nationenwertung. Den Nachmittag verbrachten alle am Pool, außer Martin St. und Wolfgang, die zogen es vor, sich die Laufschuhe anzuziehen, um ein paar der unzähligen Kalorien der letzten Tage zu verbrennen. Den Abend verbrachten wir in der nahe gelegenen Kleinstadt Amelia. Dort fetzten wir in monegassischer Formel 1-Manier durch die engen Steingassen innerhalb der alten Befestigungsmauer.

Am Montag, dem sechsten Tag unserer Reise, teilten wir uns in drei Gruppen auf. Gruppe 1, bestehend aus Martin St. und Richi, fuhr an die Mittelmeerküste, Gruppe 2, bestehend aus Peter, Martin W. und Wolfgang, besichtigten Sehenswürdigkeiten in Bomarzo und Bagnoregio und Gruppe 3, welche durch Daniel gebildet wurde, machte sich einen netten Tag mit ein paar kühlen Blonden auf unserer Terrasse. Am frühen Nachmittag trafen sich dann Gruppe 1 und 2 in Bolsena am Bolsenasee und fuhren gemeinsam über Montefiascone nach Viterbo auf der vergeblichen Suche nach einem Piaggio-Store. Den Abend verbrachten wir wieder alle vereint auf unserer Terrasse bei einem deftigen Abendessen und Aquavit von Nardini.

Alles Schöne im Leben hat leider mal ein Ende und so verbrachten wir den siebten Tag unseres Italientrips in unseren Transportern auf dem Weg nach Wien.

Die Reise war wieder einmal rundum gelungen und so sind wir schon gespannt wo die Raid im nächsten Jahr stattfinden wird. Last but not least wollen wir uns bei der Fa. Faber und der Fa. Clatex für die freundliche Unterstützung bedanken.

Text: Wolfgang W., Fotos: versch. Team-Mitglieder