Seit bestehen der Veranstaltung haben nur Italiener diese Meisterschaft gewonnen. Zu unserer großen Freude konnte "Fredl" diese Veranstaltung als erster "Ausländer" gewinnen und das just zu dem Zeitpunkt, als sich die Veranstalter entschlossen, einen Pokal "für den besten ausländischen Fahrer" zu stiften. Manfred gewann die erste Etappe (1.Tag) mit einem Punkt (Zehntelsekunde) bessere Fahrergebnis und konnte diesen Vorsprung auch über die zweite und dritte Etappe (2.Tag) halten.
Auszug aus dem Classifica Generale Finale:
Platz | Nummer | Name | Vespa | Club | Strafpunkte |
1 | 102 | FEDERANKO Manfred | 200 |
Wien (A) | 14 |
2 | 66 | VALTELLINO Giustino | 200 |
Cagliari (I) | 15 |
3 | 74 | SICBALDI Alberto | 125 |
Cagliari (I) | 17 |
4 | 72 | SICBALDI Piergiorgio | 200 |
Cagliari (I) | 17 |
5 | 68 | SPIGA Salvatore | 200 |
Cagliari (I) | 20 |
8 | 82 | HOVARA Michael v. | 125 |
Bonn (D) | 23 |
12 | 120 | BANDI Jorg | 200 |
Zürichsee (CH) | 24 |
43 | 104 | STIFT Martin | 200 |
Wien (A) | 90 |
Von den 72 Vespafahrern konnten 63 gewertet werden. Die Mannschaftswertung gewannen drei italienische Clubs.
Im Gegensatz zu unseren normalen
Gepflogenheiten reisten wir (beschämenderweise) mit dem Bus und den
Rollern (wo diese erstmalig die 160km/h überschritten). Auf Grund
unserer fehlenden Urlaubstage fuhren Fredl und ich am Donnerstag Abend
von Wien nach Padua. Dort wollten wir unseren 3ten Mann aufnehmen (Michael
Übler aus Schladming). Leider mußte er uns kurzfristig absagen
und wir unsere Mannschaftsnennung zurückziehen (erstmalig bei einer
Teilnahme von Österreichern keine Mannschaft :-[ ).
Freitags
(Kirchenglockentagwache um 06:00) ging es von Padua über Florenz nach
San Vicenzo. Bis Bologna war die Fahrt im Bus rasch und bequem. Von Bologna
nach Florenz zwar auch, aber nicht das was uns Spaß machte. Von Florenz
nach San Vicenzo überlegten wir uns schon ernsthaft den Bus zu verkaufen
und mit den Rollern weiterzufahren. Na, ja...
In San Vicenzo bezogen wir Quartier, schnappten uns unsere Roller, versorgten uns mit Proviant und rollerten in die Umgebung. Ein sehr gutes Abendessen und keine Touristen fanden wir im "Calamoresca Beach" in der Nähe von Piombino.
Zurück in San Vicenzo Samstag Vormittag absolvierten wir die üblichen Formalitäten und Begrüßungen. Für 15:00 Uhr war der Start angesetzt und wir hatten noch Zeit für einige Kaffee. Fredl absolvierte die Startprüfung mit Bravour, meine Wenigkeit hatte leichte Richtungsprobleme und kassierte gleich beim Start 43 Strafpunkte (Keine Chance, unter die ersten 20 zu kommen). Die Strecke war im ersten Drittel eher für High Speed aber die restlichen zwei Drittel ideales "ursuper" Touringterrain. Leichte Bergstrecke mit abwechselnd schnellen (3.-4.), langsamen (3.-2.) und Haarnadelkurfen. Die abschließende Zeitprüfung absolvierte auch ich ohne Pönale, sodaß ein Rang im ersten Drittel in Greifweite rückte. Fredl gewann die erste Etappe mit nur 4!! Strafpunkten.
Das anschließende Abendessen (Bild) zog sich über 3 Stunden (nur das Essen) war erwartungsgemäß gut und laut (wobei wir das Glück hatten und bei den Italienern saßen). Nach einigen Tischweinen gingen wir an den Hafen und kamen gegen 1:30 Uhr wieder ins Quartier, wo wir zu unserem Erstaunen noch Fr. Solbach (FIV) und einige deutsche und schweizer Fahrer antrafen. Nach einen letzten Umtrunk und einiger Diskussion gingen wir schlafen.
Sonntags war der Start für
09:00 Uhr, unser Start glücklicherweise erst um 09:51 und 09:52. Erstmalig konnte
ich so etwas wie Nervosität bei Fredl (Bild)
feststellen, da der Führende natürlich immer im
Mittelpunkt (wenn auch nur im Imaginären) steht. Fredl absolvierte
die Startstrecke wieder ohne Anstand und ich natürlich wieder nicht
(verrechnete mich um eine Sekunde = 10 Strafpunkte mehr). Die zweite Etappe
war eine reine Tourenfahrerstrecke und großteils die Gleiche wie
am Samstag. Die Zeitprüfung absolvierten wir beide ohne Probleme und
die dritte Etappe war zu unserem Leidwesen die gleiche Strecke wie zuvor
(Der einzige Negativpunkt dieser Raid). Am Anfang der dritten Etappe riß
mein Gasseil und die darauffolgende Aufholjagd war wieder ein wenig zu
übertrieben. (Trotz gemähchlichen Tempos und "wir gehns locker
an", "nur zum Spaß", "ohne Ehrgeiz" etc. kratzte ich nach exakt 53
Minuten, in der Ersten Etappe, zum ersten Mal, mit der linken Schürze
am Asphalt - die unzähligen Motorblockaufsitzer nicht gerechnet).
Trotzdem eine sichere (auf Sichtweite) und teilweise bedachte Fahrt.
Trotz
Einspruch der Vorjahressieger konnte kein Fehler gefunden werden und Manfred
gewann als erster Nichtitaliener, Österreicher die Euro Raid sowie
den "besten ausländischen Teilnehmer" ;-) und vor allem den "Bernd
Form Gedächtnispokal". Wir lernten Bernd bei seiner leider letzten
Raid in Sizilien kennen und daher haben wir auch einen besonderen Bezug
zum Pokal.
Das abschließende Mittagessen begann um 13:00 und endete um 17:00 (ohne Worte), die daran anschließende Siegerehrung verließen wir, dank Fredl, schwer beladen. Wir beluden umgehend unseren Bus (der jetzt auch wirklich notwendig war) und machten uns auf die Heimreise.
Abschließend können wir sagen, daß die Raid wieder außerordentlich besuchenswert war, obwohl die Streckenführung (3x die Gleiche) zu wünschen übrig ließ und die FIV kein Essen sponserte;-}.