Eine Reise in den Süden.....

Bildlauf wird mit Maus gesteuert - Cursor über Bilder bewegen!

Was schenkt man sich als Vespafahrer zu seinem 40er? Natürlich eine Anreise per eigener Vespa ET4 zur heurigen Eurovespa bzw., wie es ab heuer heißt, zu den “Vespa World Days“.

Die Entfernung bis San Marino war so, dass eine Anreise auf 2 Tage geplant wurde, da meine 125ccm in Italien nicht autobahntauglich sind, mit Zwischenstop beim Hin- und Retourreisen in Udine.

Gesagt, getan,...
Reiseroute geplant, im Navigationssystem eingespeichert, sicherheitshalber entsprechendes Kartenmaterial mitgenommen, Regengewand (welches zum Glück nicht von Nöten war), alles aufgeteilt auf 2 Transportsäcke, welche am vorderen Gepäckträger bzw. hinten auf der Sitzbank montiert wurden, was sich während der Reise als nicht ideal herausstellte, da die Sitzposition beim Fahren nicht in größerem Maße verändert werden konnte

Anreise 1. Tag

Der Start war für Mittwoch Früh geplant, und wurde kurz nach 8:00 Uhr mit einem Kilometerstand von 23.817 und bei nachlassendem Nieselregen in Angriff genommen. Kurze Pausen waren durch die Tankstopps alle 200km vorgegeben, längere Pausen waren von mir alle 2 Stunden vorgesehen.

Die Strecke des ersten Tages verlief über die Südautobahn bis Arnoldstein und von dort über den “alten“ Grenzübergang Thörl-Maglern und die SS13 durchs Kanaltal nach Udine.
Abgesehen von Verzögerungen durch einen Stau bei Gleisdorf (von 3 auf 1 Spur wegen Bauarbeiten) und der Umleitung über den Klagenfurter Südring, bei welchen das Vorwärtskommen dank Einspurigkeit erheblich schneller ging als im Auto, verlief die Reise ohne nennenswerte Vorkommnisse, und es blieb auch Zeit, um das eine oder andere Foto zu schießen.

Die Unterkunft in Udine, eine Frühstückspension in einer italienischen Jugendstilvilla, wurde dank Navigationssystem zielsicher angefahren und Punkt 17:00 Uhr erreicht.

Anreise 2. Tag

Die Strecke für den 2. Tag war so gewählt, dass zuerst die SS353 bis nach Muzzana gefahren wurde, und anschließend die SS14 parallel zur Küste über Latisana und S.Dona di Piave bis Mestre. Hier wurden die dort gelegenen Industriezonen durchfahren, ein kurzer Blick auf Venedig erhascht, und anschließend die SS309 südwärts eingeschlagen.

Nachdem der Reiseführer einen Abstecher nach Chióggia empfahl, wurde dieser zwecks Mittagessen auch durchgeführt und dem „kleinen Venedig“ am unteren Ende der Lagune ein Besuch abgestattet. Der Genuss des Mittagessens mit Risotto und Fisch am Hafenplatz, mit Blick auf Marktplatz und Lagune, war einer der Höhepunkte des heutigen Reisetages.

Südlich von Chióggia wurde der Po überquert. Entlang der Küste mit ihren Badestränden steuerte ich Ravenna an, welches ich dann rechts umfuhr, um über die SS16 direkt nach Rimini weiterzufahren.
Leider war von den Straßenplanern ein Teilstück der SS16 kurz vor Rimini in eine Autobahn umgewandelt worden, wodurch ich zu einem kurzen Ausweichen in Richtung der Küstenstraßen gezwungen wurde. Dies konnte den Endspurt jedoch nicht aufhalten, und das heutige Ziel und gleichzeitig der Endpunkt der Anreise wurde gegen17:00 Uhr erreicht.

Das gewählte Hotel lag in einem ruhigen Seitenviertel, welches unmittelbar an die Strandpromenade angrenzte - beste Lage also, um Rimini auch zu Fuß zu erkunden. Natürlich wurde am selben Tag noch der Hügel von San Marino erklommen, womit die permanente Kurvenlage eingeläutet wurde.

San Marino

Das Fahren in San Marino muss man sich so vorstellen, als ob man pausenlos die Semmering Passstraße hinauf und hinunterfahren würde. Kurve an Kurve, Kehre an Kehre, einfach herrlich für denjenigen, der gerne Kurven fährt !
Auch bei den getätigten Ausfahrten während der Veranstaltung und abseits davon wurden zahlreiche Kurven durchfahren, steile Bergstraßen erklommen etc., die Gegend um San Marino ist einfach wie geschaffen zum Rollerfahren.
Nachdem sich die World Vespa Days einen eigenen Bericht verdienen, will ich hier nicht näher darauf eingehen.
Zusammenfassend ist zu San Marino zu sagen: Für Vespafahrer war es die Reise wegen der straßentechnischen Gegebenheiten und der Landschaft wert !

Heimreise 1. Tag

Die Abfahrt war für 08:00 Uhr vorgesehen, verzögerte sich jedoch wegen der Rechnungserstellung und Problemen mit der Kreditkartenbezahlung um eine halbe Stunde.

Die Streckenführung Rimini-Ravenna-Mestre-Udine wurde gegenüber der Anreise dahingehend leicht abgeändert, dass von Rimini weg durch die angrenzenden Küstenorte bis Cesenático gefahren wurde, um den von Leonardo da Vinci gestalteten Hafen zu besichtigen.

Weiters wurde nach Mestre die küstennähere Straße über Jesolo, Eraclea nach Portogruaro eingeschlagen und von dort nordwärts der SS463 bis Dignano gefolgt, um dann über die SS464 nach Udine zu fahren.
Dieser Abschnitt der Fahrt war eine nette Auflockerung der von der Hinreise bekannten Strecke, da er über viele Nebenstraßen und kleine Ortschaften führte.

Die Unterkunft wurde bereits gegen 16:00 Uhr erreicht, was eine ausgiebige Erkundung der Altstadt von Udine zuließ, welche mit ihren Bauten irgendwie an Wien und die alten KuK-Zeiten erinnerte.

Heimreise 2. Tag

Pünktlich um 08:00 Uhr wurde die Vespa gestartet, um die letzte Etappe zu absolvieren.
Bis Arnoldstein befuhr ich wieder die SS13, um dann eine kurze Autobahnfahrt bis Villach zu “genießen“, wo die weitere Strecke über die Bundesstraße 94 entlang des Ossiacher Sees über Feldkirch und St. Veit a.d. Glan, sowie weiter auf der Bundesstraße 83 über Friesach nach Judenburg und anschließend auf der S36 nach Leoben (mit kurzem Zwischenstop zwecks Krankenbesuch im LKH) und über die S6 zur A2 und wieder nach Wien führte.
Ankunft zuhause war um 17:30 Uhr mit einem Kilometerstand von 25.946.

Somit habe ich bei dieser Reise mehr als 2000 Kilometer zurückgelegt, wobei sich die ET4, wenn auch bei geringerem Tempo als kubikraumgrößere Fahrzeuge, und daher anderer Streckenplanung, als durchaus „langstreckentauglich“ herausgestellt hat.

Text und Fotos: Martin W.