Eurovespa 2006

16. - 18. 06. 2006 in Turin

Ein Treffen der ganz besonderen Art

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5 Wiener waren es, die die lange Reise (knapp 1000 km) nach Turin antraten. Nicola, der seine VNB im Fiorino brachte, Martin, der von Feldkirch nach Turin kam und eben wir. Zeitig ging es, nachdem wir unsere beiden Püxen schon am Vortag verladen hatten, am Donnerstag in der Früh mit dem VW Lt mit langem Radstand zuerst einmal nach Villach, wo Raimund und ich unseren Salzburger Clubkollegen Daniel trafen, der die Tauernautobahn herabkam. Schnell verluden wir seine aufgemotzte GT in den Bus und ab gings nach Italien. Die Fahrt war problemlos und komfortabel, so dass wir nach etwa 9 ½ Stunden in Turin eintrafen. Weil wir zu diesem Zeitpunkt noch keinen Stadtplan hatten, brachten uns die Mappoint Ausdrucke doch recht gut zu unserem Quartier in die Via Saluzzo ins Zentrum.

Nachdem Gepäck und Roller ausgeladen waren kam der schwierigste Teil: Wohin mit dem megalangen Bus?? Der Portier meinte, in der Garage wird es sich schon ausgehen. Naja einen Versuch war es wert, aber es funktionierte nicht. Mit viel Raunzen und einer klassischen Bestechung parkte der Portier dann seinen Mercedes, der genau gegenüber dem Hotel stand um und wir hatten für den gesamten Aufenthalt einen perfekten Parkplatz.

Nach einem kurzen Shower und ein wenig Relaxen begann unsere erste Erkundungsfahrt durch Turin. Eine tolle Stadt mit vielen mittelalterlichen Gebäuden und tollen Plätzen. Wir machten auch einen Abstecher zu dem Platz, wo ab Freitag das tolle Event stattfinden wird. Am Abend fanden wir dann ein nettes Restaurant, wo wir unsere leeren Magen füllen konnten.

Am Freitag morgen fuhren wir nach dem Frühstück zum Treffengelände, wo ab 10 Uhr die Einschreibung am Programm stand. Um Ordnung auf dem Platz zu bekommen, haben die Turiner Freunde große Ständer mit Landesfahnen aufgestellt. Einweiser waren beim genauen aufstellen der Fahrzeuge behilflich. Das Einschreiben stellte sich dann doch mehr als mühsam heraus, obwohl die Italiener massig mit EDV arbeiteten, nur wurde ihnen zum Verhängnis, dass sie die Besuchertaschen erst vor Ort fertig zusammenstellten. Das Programmheft und eine Flasche Wasser erhielten wir dann erst bei einem zweiten Stand. Alles in Allem waren wir dann gegen ½ 12 fertig. Als wir zu unseren Rollern zurückkamen füllte sich der riesige Platz. Wir konnten schon viele österreichische Freunde treffen und es war eine Augenweide, anzusehen wie sich der Platz füllte.

Um 13 Uhr war es für mich soweit. Mit etwas Verzögerung starteten sicherlich 500 Vespen den Ausflug zum autodromo di lombardore. Ziel bei dieser gebuchten Fahrt war es, auf einer Rennstrecke mit der Vespe zu kurven. Ein langer Tross setzte sich in Bewegung und nach etwa 30 Km kamen wir auf der Rennstrecke an. Zu meiner Enttäuschung war es nicht wie angenommen die alte Rennstrecke von Fiat, die sich auf einem Hochhaus befinden sollte. In 25 er Gruppen durfte gestartet werden und bei der zweiten Tranche war ich schon dabei. Viele Fahrer wurden überholt, es war genial zu sehen, wie ich von Runde zu Runde schneller und besser wurde. Nach 7 Runden wurde ich dann abgewunken. Neben der Rennstrecke war Gastro aufgebaut, und nach der Stärkung mit Pannini und Wassermelone gings, nachdem ich mit einigen Briten lange Gespräche führte (auch unserem Freund David Marsh den Wolfi und ich in Viterbo trafen) um 17 Uhr wieder zurück zum Treffengelände. Dort angekommen erfuhr ich von Daniel, dass ihm bei einem Stadtbummel mit Raimund die Geldbörse gestohlen wurde. Nachdem wir den aufgelösten Daniel beruhigen konnten, fuhr ich ins Hotel um mich umzuziehen, denn am Abend Stand das Präsidentenessen am Programm. Neben Infos zum Vespa Club World konnten wir uns blendend mit unseren Freunden von den diversen Dachverbänden unterhalten.

Am Samstag war um 11 Uhr der große Corso auf dem Programm. Vom Treffengeländer gings von der Polizei und den Helfern bestens organisiert in einer mehrere Kilometer langen Corsoschlange durch die Altstadt. Neben 3100 offiziell Genannten waren sicherlich noch einige 400 unorganisierte Trittbrettfahrer dabei. Ziel war das Castello außerhalb der Stadt und die Entfernung betrug ca. Innere Stadt nach Laxenburg. Die Fahrt war absolut gewaltig – so etwas habe ich bei noch keiner Eurovespa gesehen! Dort angekommen parkten sich alle Vespen in der Zufahrtsstraße und dem Schlosspark ein und wir konnten unsere Bons fürs Lunch Packet einlösen.

Am frühen Nachmittag verließen wir den Corso, um einen netten Ausflug auf die Bergkette, die über dem Po gelegen ist zu unternehmen. Das Kurvenfahren erinnerte mich an viele Raids. Stiftl vor, dann Daniel, dann Raimund und eben ich. Auf der Suche nach einem geeigneten Restaurante wurden wir dann nach längerer Suche fündig. Und ich muß Euch sagen, es war hervorragend, weil’s so gut war haben wir gleich doppelt zugeschlagen und der Caffee Corretto! Im Anschluß fuhren wir noch zum Monte die Cappuccini, wo wir eine traumhafte Aussicht über ganz Turin genossen. Sogar ein paar Regenspritzer störten uns bei diesen hohen Temperaturen nicht.

Im Hotel angekommen war wieder ein wenig Relaxen angesagt, bevor wir uns beim Gelände trafen, um zur großen Gala zu fahren. Als wir dort rechtzeitig eintrafen erfuhren wir, dass die Abfahrtszeit bereits um eine Stunde vorverlegt wurde und so führen wir mit den Pielachtalern alleine. Rund ums Turiner Stadion wurden die Fahrzeuge geparkt, denn im großen Nebengebäude fand die Gala statt. Wenn ich mich recht entsinne hat in diesem Gebäude bei Olympia Eishockey oder Eislaufen stattgefunden. Der Einlass war perfekt organisiert, für Österreich waren zwei Eingänge vorgesehen. Wein und Wasser stand bereits am Tisch und auch eine Vorspeise, die aus 2 Blattln Wurst und Streichkäse bestand. Ich dachte mir, dass es nur besser werde könnte, aber ich irrte mich. Einem Maggigeschmackrisotto und 2 Stück kaltem Fleisch ohne Beilage folgte nur noch eine Art Tiramisu das herabgeschnitten wurde wie ein Igloeis. Schwach fand ich auch, dass es keine musikalische Untermalung gab. Um 22.00 machten sie die Halle dicht und schickten alle Besucher zum Treffengelände, wo eine Modeschau sowie Musikauftritte stattfanden. Den Abend rundete ich mit den Pielchtaler Freunden in einer netten Bar ab.

Am Sonntag Vormittag stand für Raimund und mich noch ein kulturelles Highlight am Programm: Der Besuch der Mole Antonellina, dem riesigen kirchenartigen hohen Gebäude mitten in Turin. In diesem ist jetzt das Filmmuseum untergebracht und mit einem 10 Mann Aufzug wird man fast an die Spitze der Kuppel gebracht. Auch dort hatten wir eine prächtige Aussicht über Turin. Im Anschluß besuchten wir das letzte Mal das Treffengelände, drehten noch eine kurze Shoppingrunde auf dem gut besuchten Teilemarkt, ehe wir zum Hotel zurückfuhren um mit der Fahrzeugverladung zu beginnen.

Gegen 14.30 Uhr brachen wir Richtung Wien auf. 2 Mal stärkten wir uns beim Autogrill. In Villach angekommen verabschiedeten wir uns von unserem Daniel und gegen 2 Uhr landeten Raimund und ich in Wien.

Fazit der Eurovespa 2006: Eine gewaltige Veranstaltung mit einem alltime High Besucherrekord, perfekt organisierte Ausfahrten, guter Teilemarkt, mangelnde Qualität des Essens bei der Abendveranstaltung.

Übrigens: Die nächste Eurovespa findet in San Marino statt!!

Text und Fotos: Peter H.