Intern. VespaRally des VCA

10. -11. 09. 2011 - aus der Sicht eines Teilnehmers


Nachdem ich mir für die Teilnahme an der Rally bereits das Wochenende rechtzeitig freigehalten hatte, stand einer Teilnahme trotz der für viele sicher zu späten Benachrichtigung nichts im Wege.

3 Stunden Anreise von Wien zum Schloss Laubegg (gleich neben Leibnitz) und dann gleich mit dem Entwurf des Roadbooks für die morgige Proberunde auf Entdeckungsreise geschickt – mal etwas ganz Neues. Zum Glück konnte ich die Hinweise richtig deuten und bin noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück, was nicht alle „Probefahrer“ von sich behaupten konnten, welche teilweise bis spät in die Nacht durch die Südsteiermark irrten.

Am nächsten Tag herrliches Wetter, ein gutes Frühstück, und los geht’s nach Leibnitz zum Start am Hauptplatz.

Nach erledigter Einschreibung und Einteilung zur Startnummer 2 (Sempi von den Hollabrunnern durfte als Erster starten) wurde das Roadbook begutachtet, letzte Unklarheiten besprochen (was ist ein TC, was ist ein TSC etc.), damit auch ich als Rallyneuling mich wenigstens etwas zurecht finde, die eigene Uhr mit der offiziellen Rennzeit abgestimmt (wichtig für die vorgeschriebenen Durchfahrtszeiten) und ab ging’s zum (etwas zeitlich nach hinten verschobenen) Start der „Proberunde“, die das Handling des Roadbooks live veranschaulichte, und auch die unterschiedlichen Wertungskriterien dem Unwissenden näher brachte.

Nachdem ich den Vorteil hatte, die Probestrecke schon „erfahren“ zu sein, blieb mir die im Roadbook vorhandene Unklarheit bei einer Abzweigung erspart, die den Großteil der Teilnehmer ins „Nirwana“ beförderte“. Zum Glück war dies nur der Probelauf!
Die Strecke ging rund um Leibnitz, mit einer kurzen Zwangspause mit Zeitdurchfahrt, welche durch die klug gewählte Lage direkt angrenzend an die Genussregion nett verbracht werden konnte.

Nach der Rückkehr zum Ziel wurde eine kurze Mittagspause genossen, welche standesgemäß mit dem Verzehr einer Pizza verkürzt wurde.

Dann war es soweit – die Roadbooks für die Wertungsstrecke des 1. Tages wurden verteilt, studiert, und die Roller zum Durchfahren der Lichtschranke beim Start zur vorgegebenen Zeit bereit gemacht.

Nachdem wir schon bei der Probefahrt ein erfolgreiches Team gebildet hatten, nahmen Sempi und ich auch gemeinsam den Wertungslauf in Angriff, und auch die Italiener fuhren immer rudelweise durch die Gegend.

Wir fanden gemeinsam wirklich die richtigen Abzweigungen sowie die Kontrollpunkte und kamen erfolgreich gegen Abend im Ziel beim Schloss Laubegg an, wo noch die letzte Zeitdurchfahrt samt Sonderprüfung auf uns wartete.

Die Strecke der Wertungsfahrt war ausgezeichnet gewählt, entlang der südsteirischen Weinstrasse über etliche Hügel, eine wirklich landschaftlich schöne Strecke.

Am Abend war das Galadinner angesagt, mit Sektempfang im Innenhof, einer steirischen Musikgruppe und anschließendem Candellightdinner. Ein herrliches Buffet erwartetet uns, nette Gespräche wurden geführt am einzigen rein deutschsprachigen Tisch, an welchem unsere beiden teilnehmenden nördlichen Nachbarn Asyl gewährt bekamen, und der Abend klang nett aus; bei manchen auch etwas später, wie ich beim Frühstück am nächsten Tag hörte.

Auch der zweite Tag war mit herrlichem Wetter gesegnet, die Streckenführung wieder abwechslungsreich (über Hügel, quer durch den Wald, etc.), leider waren die eingeteilten Kontrollposten nicht immer rechtzeitig zur Stelle, oder falsch postiert – was mich nach Ende der Rally, und durch die genannten Umstände erzwungene „Mehrmalsfahrt“ von Teilen der Strecke, zu einer vielleicht etwas übertriebenen Kritik gegenüber den Organisatoren veranlasste – aber es ging mir danach einfach viel besser.

Am Weg zum gemeinsamen Heurigen wollte Sempi sich in einem Kreisverkehr leider vorzeitig zur Ruhe legen, und verletzte sich sein schon seit längerem beleidigtes Sprunggelenk – was ihm vom weiteren Lenken seiner Vespa entscheidend abhielt.

Für die Vespa fand sich ein Fahrer, Sempi wurde mit dem Auto kutschiert, und sein Gelenk vom italienischen Schönheitschirurgen (auch solche Leute fahren eine Vespa Rally) begutachtet und mit Gewebeband verarztet.

Speis und Trank mitten in den Weinbergen und bei noch immer strahlendem Sonnenschein waren köstlich – der Wermutstropfen des Tages war jedoch, dass die schön aufgebauten Pokale und Trophäen wegen inneritalienischen Probleme bei der Auswertung mangels Endergebnis nicht verteilt werden konnten.

So mussten wir ohne die Früchte unserer Arbeit die Heimreise antreten, ich als Chauffeur mit dem Bus vom Sempi, ihn am Beifahrersitz, unsere Roller hinten drin, und können nur hoffen irgendwann ein offizielles Endergebnis zu erfahren.

Zusammengefasst möchte ich sagen, dass die Veranstaltung Spitze war, und sich bei der nächsten Durchführung mehr als die 5 ½ Teilnehmer aus Österreich verdient hat.

Martin W.


Mittlerweile gibt es das Ergebnis 'schon' (Ohne Gewähr heißt es immer bei den Lottozahlen) und wir gratulieren Martin W. zu seinem beachtlichen 8. Platz!