Rally-Finale des VC Milano

15./16. 10. 2011 in Lecco am Comosee

Die Rally vor zwei Wochen in Mantova beendeten wir mit einer Speedfahrt von Mantova zum Flughafen Milano Malpensa. Dort hatten wir unsere Vespen in einem weiter entfernten Parkhaus abgestellt und erreichten unseren Flieger nach Wien gerade noch mit Glück.

Zwei Wochen später fand unsere Rallytour eine Fortsetzung. Per Flugzeug ging es wieder zurück nach Mailand, wo wir unsere Fahrzeuge total verstaubt im Parkaus wieder fanden. Bepackt und gereinigt brachen wir knappe 100 km Richtung Garlate am Comosee auf. Schon während der Fahrt bemerkten wir, dass wir bei der ersten Espressopause wärmeres Gewand anziehen müssen.

Abends ereichten wir das Hotel Nouvo in Garlate, bezogen unsere Zimmer und trafen viele bekannte Gesichter von vielen befreundeten Vespaclubs aus Italien, Deutschland und Belgien. Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir den Anreisetag gemütlich ausklingen.

Am Samstag, den ersten Rallytag startete die Veranstaltung erst zu Mittag und wir nutzten die Zeit, um uns die Umgebung etwas genauer anzusehen. Einen im Netz gefundenen Aussichtspunkt konnten wir aber leider nicht besuchen, weil die Strasse gesperrt war.

So kamen wir mittags zum großen Piaggio-Händler nach Garlate, bei dem bereits das Anmeldezelt, die Zeitnehmung und der selektive Parcours aufgebaut waren. Wir erhielten unser Startpaket mit Roadbook, Plan, Gastgeschenke und synchronisierten im Anschluss unsere Stoppuhren mit der offiziellen Turnierzeit und brachten Uhr und die Durchfahrtszeiten mittels Klebeband am Fahrzeug an. Nach technischer Abnahme unserer Fahrzeuge hatten wir noch ein wenig Zeit Mittag zu essen.

Beim Start begrüßte der 83 jährige Giuseppe Cau, Goldmedaillengewinner beim Sei Giorni Rennen 1951 in Varese, mit einer großen VC Milano Fahne jeden der 86 Starter. Statt der gewohnten Einzelzeitprüfung gab es eine Doppelte. Dies bedeutete für mich, dass ich nach der ersten Prüfung mir die zwei Durchfahrtszeiten „im Cockpit“ notierte, denn am Abend musste ich genau diese Zeit nochmals fahren. Die anschließende Tour führte ins bergige Umland des Sees. Wir passierten Stempelpunkte und trafen auf halben Weg zurück nach Garlate auf die zweite Zeitprüfung. Nach einer langen Non Stop Zone mussten wir zweimal einen Kreis, eben genau mit der selben Zeit fahren und ein Slalom beendete diese Sektion. Am Weg nach Garlate kamen wir noch in Lecco am Vespa Cafe vorbei, wo bereits eine kleine Stärkung auf uns wartete. In Garlate beim Startpunkt angekommen fuhren wir noch den 2. Teil der Startetappe und damit war der erste Renntag beendet. Abends gab es natürlich noch das mehrgängige Galaessen in elitärem Rahmen. Die Vespisti aus Mailand spielten noch bis in die Nacht mit der Gitarre und sangen nett dazu.

Am nächsten Morgen mussten wir sehr zeitig auf, denn wir wussten aus der Vergangenheit, dass der „Parc ferme“ eine Stunde vor Beginn der zweiten Etappe sperrte und dass zu spät Kommende punktemäßig bestraft würden. Hier in Lecco am Start gab es wieder einen 2 Zonen Parcours, also mussten wir uns wieder 2 Durchfahrtszeiten merken und notieren. Die Route führte wieder ins bergige Umland und es waren noch weitere 2 Zeitprüfungen zu meistern, ehe wir wieder nach Lecco zur finalen Zeitprüfung zurückkamen.

Die Siegerehrung fand ebenfalls im Hotel Nuovo nach einer ausgiebigen Jause statt. Gesamtsieger wurde Gaetano Traversi vom VC Milano mit seiner Rally 200, der Europameister 2011 Marco Tomassini wurden nach einer verpatzen Zwischenetappe nur 49.
Martin belegte Platz 42 und ich den 25. Gesamtrang. In der Automatikwertung gab es 14 Starter, Martin wurde sechster und ich dritter.

Die Rückfahrt führte uns bei arktischen Temperaturen durch die Schweiz über den Maloja und Julierpass nach Feldkirch, wo wir mit dem Autoreisezug zurück nach Wien fuhren.

Dass wir nach dem Verladen unseren Zug verpassten und ihn trotzdem noch in Innsbruck erreichten, ist eine andere Geschichte…

Text & Bilder: bhorn73

Hier der Link zur Seite des VC Milano mit den Ergebnissen.